Ernährungsberatung (Säuglingsalter)                          ©  kinderpraxis-juelich  (Okt-04)

    Unsere Praktische Ärztin Dr. Stefanie Klein informiert Sie hier über die Pflege und Ernährung des Säuglings:

"Hilfe, wir haben ein Kind!" war der treffende Titel einer TV-Sendung, die wir Ihnen auf VHS-Kassette auch gerne ausleihen. Informationen zur Babypflege finden Sie heutzutage tausendfach fast überall. Die Vielfalt und Widersprüchlichkeit verwirrt aber ganz schön! Ist es da nicht einfacher, wenn Sie uns erlauben, Ihnen aufgrund unserer Erfahrung zu helfen, mit Ihrem Baby möglichst locker und ohne übertriebene Sorge umzugehen?

Wann hat mein Baby Hunger?

Ihr Baby hat in der Regel jedes Mal nach dem Aufwachen Hunger. Um sein Vertrauen nicht zu enttäuschen, sollten Sie es ohne längere Wartezeiten anlegen oder mit dem Fläschchen füttern. Trinkzeiten und Trinkmenge sollte Ihr Baby ruhig selber bestimmen dürfen. Überflüssig ist das Zufüttern von Tees, Frucht- oder Gemüsesäften. Muttermilch, aber auch Pulvernahrung, enthält alle Vitamine und Nährstoffe, die Ihr Baby braucht. Mit der ersten Breinahrung beginnt man besser nicht vor dem 5. Lebensmonat. Die Krankenschwestern, Ihre Hebamme und natürlich Ihre Kinderärztin / Kinderarzt werden Ihnen sicher helfen, wenn Fragen oder Probleme auftauchen.

Leider sind Blähbeschwerden keine Seltenheit und können Sie ganz schön nerven. Versuchen Sie bitte, auch in diesen Situationen ruhig zu bleiben, um Ihrem Schatz wirksam helfen zu können.

Bei geringen Beschwerden helfen eventuell schon das Tragen des Kindes am Körper (Tragehilfen), Fenchelhonig, eine Bauchmassage oder ein warmes Bad. Bei stärkeren Beschwerden können Sie Ihrem Baby manchmal durch vorsichtiges Fiebermessen im Po helfen, lästige Luft los zu werden.

Informieren Sie aber unbedingt Ihre Kinderärztin / Ihren Kinderarzt. Sie / er sollte andere Ursachen für das Weinen Ihres Babys ausschliessen. Vielleicht helfen Ihrem Baby auch entblähende Tröpfchen oder es ist ein homöopathisches Beruhigungszäpfchen nötig.

Was ist "sanfte Pflege"?

Schauen Sie Ihr Baby auch beim Trinken immer direkt an und sprechen Sie zärtlich mit ihm. Es wird Ihnen gerne zuhören, Sie anlächeln und Ihnen mit ersten kleinen Lautäusserungen antworten.

Tragen Sie Ihr Kind häufig am Körper, es erfährt und spürt so Ihre Bewegungen und macht immer wieder neue wichtige Erfahrungen. Wenn Sie Ihr Kind hochnehmen, fassen Sie bitte immer zuerst mit Ihrer Handinnenfläche unter sein Köpfchen und geben Sie Ihm so den nötigen Halt; denn so zärtlich aufgenommen fühlt es sich sicherer, gestützt und wohl.

Darf ich mein Baby verwöhnen?

Der erste Schrei nach der Geburt macht wohl jede Mutter und jeden Vater glücklich. In den ersten Tagen und Wochen zu Hause kann ein Babygeschrei allerdings ganz schön aufregen. Warum weint das Baby? Wie sollen wir uns verhalten? Hat es Hunger? Blähungen? Nasse Windel? Ist ihm warm oder ist das Näschen verstopft? Wenn Sie alle möglichen Gründe für das Baby-Schreien überprüft haben und Ihr Kind immer noch weint, lassen Sie sich bitte nicht nervös machen. Es gibt Babys, die in den ersten Wochen einfach mehr weinen als andere. Lassen Sie Ihren kleinen "Schreihals" nicht einfach schreien, sondern versuchen Sie Ihr Baby zu trösten. Sie brauchen keine Angst zu haben, Ihr Baby zu verwöhnen. Ihr Baby braucht Ihre ganze Zuwendung und Ihre Liebe, um sich geborgen und sicher zu fühlen.

Ist das Schlafen in Rückenlage gefährlich?

Ihr Baby sollte grundsätzlich immer in Rückenlage und möglichst in Ihrem Schlafzimmer schlafen ("rooming-in"). Dort sollte es in seinem eigenen Bettchen liegen. Keine Angst, Ihr Baby kann sich in Rückenlage nicht leichter verschlucken als in Bauch- oder Seitenlage. Die Rückenlage ist nicht nur nach jahrtausendealter Erfahrung sondern auch nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen als die sicherste anzusehen. Dies gilt rund um die Uhr sowohl im Wachzustand als auch besonders im Schlaf. Die Rückenlage erlaubt Ihnen eine jederzeit optimale Kontrolle über das Wohlbefinden Ihres Babys.

Bitte legen Sie keine Stofftiere ins Babybett, sie damit könnten den Grundstein für eine Hausstaub-Milbenallergie legen. Achten Sie bitte auch darauf, dass es Ihr Baby nicht zu warm hat. Im Haus braucht es kein Mützchen und keinen Schlafsack. Die ideale Raumtemperatur liegt tagsüber bei 18 - 20°, nachts bei 17 - 18° C. Bitte rauchen Sie nicht in der Nähe Ihres Babys.

weitere nützliche Hinweise zur Kinderernährung finden Sie auch unter folgenden Links:

Ernährungsempfehlungen des Bundesinstituts

Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund

Institut für Ernährungswissenschaft Gießen

 

Antwort auf weitere Fragen gibt Ihnen gerne auch unser PraxisTeam...

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zuletzt aktualisiert am 18.10.2004 (SK)